“Hey, ist das da vorne nicht ‘Tadorna’?” rufe ich Lini und Helene zu. “Das ist sie, definitiv! Absolut sicher.” Wir sind gerade durch die Missunder Enge auf der Schlei unterwegs. Und uns kommt ein segelndes Folkeboot entgegen, mit weißem Schriftzug am Bug und Selbststeueranlage am Heck. Das kann nur ‘Tadorna’ sein. Ich halte drauf zu, freue mich schon jetzt tierisch über die Begegnung. Sind doch die beiden ‘Raus ins Blaue’ bei uns immer wieder gerne gesehen/gelesen, wenn wir mal wieder segelnd die Ferne erträumen wollen. Erinnere mich spontan an die Szene, wo ein alter Schiffer bei Bastians Heimkehr den Hut vor den vielen Gastlandflaggen zieht. Gebe dem Impuls nach, mich respektvoll zu verbeugen. Im Vorbeidriften bleibt nur Zeit für ein paar kurze Gesprächsfetzen. Dann schauen wir uns noch gegenseitig hinterher. Ob er unser Boot vom Video auf segel-filme.de kennt?
Nicht einmal drei Tage zuvor lag ich nachts wach, im Schleswiger Stadthafen. Und grübelte. Vollführte eine Wende nach der anderen. Schwerer Neuronensturm im Gehirn. “Sollen wir wirklich einfach segeln gehen, nächstes Jahr? Die Arbeit hinschmeissen? Und Helene? Geht das dann noch so einfach wie dieses Jahr? … Vielleicht sollte ich mich einfach mal mit Bastian Hauck treffen. Der hat die gleichen Fragen schliesslich schon für sich beantworten müssen.” Und dann treffen wir ihn tatsächlich zufällig. Wenn das kein Wink des Schicksals ist. Keine Frage, dass ich auf die Einladung zum Ostseestammtisch sofort mit einer Zusage reagiere. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich fahre am Samstag nach HH, um mir eine große Portion Ostseesegeln einzuschenken. Serviert von den ‘alten Hasen’. Bin sehr gespannt und werde berichten…