Seit Figeholm haben wir uns zwischen tausenden Inseln und Steinen verloren. Traumhaft. Unbeschreiblich. Süchtig machend. Mehr davon an anderer Stelle. Wäre da nicht ein Ende des Sommers abzusehen, wir würden einfach bleiben. Doch jetzt muss der Heimweg begonnen werden. Deshalb haben wir gestern dem wunderbaren südlichen Schärengarten Ostschwedens ‘auf Wiedersehen’ gesagt. Mit einem wehmütigen Blick zurück. Wenn auch in eine unerwartete Richtung – statt nordwärts richteten sich unsere tränenumwölkten Augen ostwärts. Ostwärts??? Weiterlesen
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Lappologie
Früher war das Segelleben so schön einfach: Wir hatten einen Siff-Lappen. Und dieser Siff-Lappen wurde für alles verwendet: Cockpit abwischen, die Pütz für den bequemen Sitz bei den besonderen Bedürfnissen abtrocknen, die Haare und Brotkrümel vom Kajütboden sammeln. Das Übliche halt. Besonders sauber ist das Bootsleben auf 24 Fuss ja auch nicht – es zählen andere Dinge als Reinlichkeit. Dann hatten wir zwei Siff-Lappen, damit einer immer weitgehend trocken sein konnte. Ist ja auch sinnvoll. Aber damit war einer unglaublichen Entwicklung Tür und Tor geöffnet, deren Endstadium man dem Bild entnehmen kann. Es sind im Übrigen längst nicht alle unsere Lappen zu sehen, denn für Helenes Hygiene kommt ja noch einiges hinzu. Wirklich alarmierend ist die Tatsache, dass der eigentliche Siff-Lappen auf einmal unbemerkt weg ist UND MIR TATSÄCHLICH FEHLT!!!
Galionsfigur
Heute waren wir mit der ganzen Familie inklusive Großeltern das schöne Frühlingswetter geniessen – in Gehlsdorf. Psychoanalytisch liesse sich da bestimmt einiges über mein Unter- und Unbewusstsein ableiten, dass ich mich nicht einmal beim Wochenend-Ausflug von der Baustelle der ‘EigenArt’ trennen kann. Tatsächlich haben wir uns jedoch den ausgebauten Uferwanderweg in der Dierkower Bucht (a.k.a. ‘Schweinebucht’) bzw. im Osthafen zu Gemüte geführt. Der hat mich ja schon seit geraumer Zeit erfreut – verkürzt er doch meinen Fahrradweg zum Boot um mindestens 5 Minuten und viel wichtiger: Einen unnötigen Hügel. Ich glaube schon selbst kaum noch, dass ich aus dem (bergigen) Bergischen Land stamme!
SuperVision
Der Winter scheint ja tatsächlich auf dem Rückmarsch zu sein und damit rückt die kommende Segelsaison sogleich ein gefühltes Stückchen näher. Das heißt für uns natürlich die große, lange herbeigesehnte Fahrt. War bis vor ein paar Wochen alles noch schrecklich weit weg, wird jetzt langsam die Zeit knapp – die Psyche des Menschen bleibt doch letztlich immer wieder unverständlich 😉
GFK-Bäume
“Wenn Gott gewollt hätte, dass wir GFK-Boote segeln, hätte er GFK-Bäume wachsen lassen.” Ein durchaus treffender Spruch der Holzboot-Fraktion. Meinen Respekt bekommt denn auch jeder, der sich der Pflege und Erhaltung eines solchen Klassikers verschreibt. Als Eigner eines Plaste-Bootes kommt man ja schliesslich auch ab und zu in Kontakt mit dem wundervollen, aber arbeitsintensiven Naturmaterial. Über den Jahreswechsel hatte ich mal wieder Gelegenheit zu einem Aufeinandertreffen der besonderen Art: Eine Reihe Kopfweiden auf dem schwiegerelterlichen Hof hatten eine seit Jahren fällige Verabredung mit Kettensäge und Axt. Da waren wir doch ganz froh, dass es keine GFK-Bäume gibt.
Ostseestammtisch???
Mein vollmundige Ankündigung vor ein paar Tagen lautete: “Ich fahre am Samstag nach HH, um mir eine große Portion Ostseesegeln einzuschenken.” Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: Vollmundig. Einschenken. Große Portion.
Stattdessen habe ich ausgeschenkt – immerhin vollmundig und gleich mehrere große Portionen: Umkehrung der Peristaltik. Oder auch: Fische füttern. Und das ganz ohne die Einwirkung von Alkohol: Nein, ich hatte Magen-Darm – natürlich zum denkbar günstigsten Zeitpunkt. Glücklicherweise sind meine beiden Mädels verschont geblieben.
Obwohl ich also nichts vom Ostseestammtisch berichten kann, gibt es trotzdem etwas Positives zu vermelden: Der bekannte Bootsausrüster SVB hat uns ein gutes Angebot für die Elektrik gemacht. Somit dürften bald einige große Pakete bei uns eintrudeln. Was da so alles drin ist, zeige ich Euch dann – es geht ja auf Weihnachten zu…
Ostseestammtisch Herbst 2013
“Hey, ist das da vorne nicht ‘Tadorna’?” rufe ich Lini und Helene zu. “Das ist sie, definitiv! Absolut sicher.” Wir sind gerade durch die Missunder Enge auf der Schlei unterwegs. Und uns kommt ein segelndes Folkeboot entgegen, mit weißem Schriftzug am Bug und Selbststeueranlage am Heck. Das kann nur ‘Tadorna’ sein. Ich halte drauf zu, freue mich schon jetzt tierisch über die Begegnung. Sind doch die beiden ‘Raus ins Blaue’ bei uns immer wieder gerne gesehen/gelesen, wenn wir mal wieder segelnd die Ferne erträumen wollen. Erinnere mich spontan an die Szene, wo ein alter Schiffer bei Bastians Heimkehr den Hut vor den vielen Gastlandflaggen zieht. Gebe dem Impuls nach, mich respektvoll zu verbeugen. Im Vorbeidriften bleibt nur Zeit für ein paar kurze Gesprächsfetzen. Dann schauen wir uns noch gegenseitig hinterher. Ob er unser Boot vom Video auf segel-filme.de kennt?
Nicht einmal drei Tage zuvor lag ich nachts wach, im Schleswiger Stadthafen. Und grübelte. Vollführte eine Wende nach der anderen. Schwerer Neuronensturm im Gehirn. “Sollen wir wirklich einfach segeln gehen, nächstes Jahr? Die Arbeit hinschmeissen? Und Helene? Geht das dann noch so einfach wie dieses Jahr? … Vielleicht sollte ich mich einfach mal mit Bastian Hauck treffen. Der hat die gleichen Fragen schliesslich schon für sich beantworten müssen.” Und dann treffen wir ihn tatsächlich zufällig. Wenn das kein Wink des Schicksals ist. Keine Frage, dass ich auf die Einladung zum Ostseestammtisch sofort mit einer Zusage reagiere. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich fahre am Samstag nach HH, um mir eine große Portion Ostseesegeln einzuschenken. Serviert von den ‘alten Hasen’. Bin sehr gespannt und werde berichten…
Aus dem Start, Blog!
Nun ist es endlich soweit, die vorbereitenden Arbeiten sind abgeschlossen und der Blog geht online. Einiges an Beiträgen zur Vorgeschichte ist allerdings noch nicht ganz fertig und wird peu à peu nachgeliefert. Nun wünschen wir Euch und uns eine schöne Zeit mit diesem Blog.